Dankbarkeit ist eine Lebenseinstellung, die man selber wählen kann. Sie ist nicht abhängig davon, ob Sie gesund oder schön sind oder viel Geld haben. Sie ist die bewusste Entscheidung, auf das, was das Leben bietet, positiv zu reagieren. Das heißt, alles als Geschenk oder Chance zu betrachten. Voraussetzung ist die Bereitschaft, auch die kleinen Dinge des Lebens dankbar und mit einer gewissen Form von Demut wahrzunehmen. Den Regenbogen zu sehen, wo andere über das schlechte Wetter klagen.
Die Forschung hat’s bewiesen
Die Hirnforschung hat bewiesen, dass man Dankbarkeit trainieren kann. Wer sich jeden Tag am Leben freut, seine „Feinde“ als Arschengel betrachtet und „Probleme“ als Herausforderungen, der aktiviert das „Belohnungszentrum“ im Gehirn, wo die guten Gefühle entstehen. Das Zentrum wird dabei weiter ausgebaut und die guten Gefühle werden immer leichter. Gut zu wissen, wie ich finde. Besonders, wenn man gerade wieder mal dabei ist, aus der Haut zu fahren.
Die Forschungen aus dem neuen Bereich der Positiven Psychologie zeigen auch: Dankbare Menschen sind glücklicher, zufriedener und sozialer. Menschen, die aufgefordert wurden, Dankbarkeitslisten zu führen, haben in einem Zeitraum von zwei Monaten mehr ihrer Lebensziele verwirklicht, als solche, die das nicht taten. In einer anderen Studie sollte eine Gruppe Versuchspersonen eine Woche lang jeden Tag drei positive Erlebnisse notieren. Die Kontrollgruppe wurde nur aufgefordert, ihre Erinnerungen an den Tag zu notieren. Die Gruppe, die positive Erfahrungen notiert hatte, gab auch nach sechs Monaten noch an, zufriedener mit ihrem Leben zu sein, als zuvor.
Das Gute in Ihrem Leben
Indem Sie sich bewusst machen, was Gutes in Ihrem Leben ist, und ein bisschen entspannter mit Herausforderungen umgehen, steigern Sie automatisch Ihr Glückslevel und öffnen sich für die Geschenke des Lebens (und die Zeichen des Universums, das sich so stetig müht, zu uns durchzudringen).
Manche Menschen finden durch einschneidende Erlebnisse zur Dankbarkeit. Ein Unfall, eine schwere Krankheit oder die Konfrontation mit dem Tod machen klar, dass jeder Tag des Lebens ein Geschenk ist. Doch darauf müssen wir nicht warten, denn die einfachste Möglichkeit, Dankbarkeit zu üben, besteht darin, sich jetzt hier und heute alles bewusst zu machen, was nicht selbstverständlich ist.
Es ist nicht selbstverständlich, dass Sie ein Dach über dem Kopf haben, im Frieden leben können, genug Wasser und Nahrung zur Verfügung haben und Ihre Meinung laut sagen dürfen. Es gibt vieles in Ihrem Leben, in der Vergangenheit und in der Gegenwart, wofür Sie sich selbst und anderen dankbar sein können. Ob Sie in einem harmonischen Elternhaus aufgewachsen sind, sich in der Schule durchgeboxt haben oder schon auf Hawaii waren, auch dafür gilt es dankbar zu sein.
Doch wie „finde“ ich heraus, wofür ich dankbar bin? Wieder mal: Fleißarbeit. Die sich lohnt.
Die Vergangenheitsdankeliste
Was waren bisher die schönsten Erlebnisse in Ihrem Leben? Die schönsten Momente? Die innigsten Liebesstunden? Für welche Dinge und Ereignisse in der Vergangenheit sind Sie besonders dankbar? Welche Menschen haben Sie unterstützt und mit dazu beigetragen, wo Sie heute sind? Was haben Sie in Ihrem Leben schon alles an Herausforderungen bewältigt und an Erfolgen erreicht, für die Sie sich selbst dankbar sein könnten?
Diese Liste wird vermutlich sehr lang werden, auch wenn es am Anfang noch ein bisschen ungewohnt sein kann, so auf das eigene Leben zurückzublicken. Das kann zum Beispiel so aussehen:
Wofür ich dem Leben, mir selbst und anderen in der Vergangenheit besonders dankbar bin….
• dass ich mich trotz Höhenangst getraut habe, Fallschirm zu springen und Gleitschirmfliegen zu lernen
• dass ich mehrfach Delfine und Wale in freier Natur gesehen habe
• dass mein Physiklehrer immer an mich geglaubt hat
• dass ich mein Psychologie-Studium als alleinerziehende Mutter trotzdem in Rekordzeit geschafft habe
• dass ich meinen Mann kennengelernt habe, als ich schon dachte, dass es doch nur falsche Frösche gibt
• …
Die Gegenwartsdankeliste
Und nun weiter mit dem, was heute ist. Für welche Dinge in Ihrem jetzigen Leben sind Sie besonders dankbar? Ihren Partner, Ihr schönes Zuhause, dass Sie und Ihre Kinder gesund sind, dass Sie ein Auto fahren und ab und zu Urlaub machen können, die Freunde, auf die Sie sich verlassen können, dass Sie Spaß in Ihrem Job haben?
Ich bin dankbar dafür, dass ich…
• meine Berufung leben kann
• auf einem alten Bauernhof mitten im Grünen lebe
• so eine großartige Tochter und einen wundervollen Mann habe
• drei zauberhafte Hundemädchen habe, die immer öfter machen, was sie sollen
• …
Die tägliche Dankeliste
Um die gute Wirkung der Dankbarkeitsgefühle zu verstärken, empfiehlt es sich, eine tägliche (oder zumindest wöchentliche) Dankbarkeitsliste zu pflegen. Am besten mit einem Büchlein am Bett, in das Sie die Highlights des Tages eintragen.
Sinnvoll ist es, mindestens drei, besser fünf Punkte zu notieren. Dazu können Sie sich fragen: Was ist das Beste, das mir heute geschehen ist? Wem bin ich heute besonders dankbar? Welche besonders schöne Erfahrung habe ich heute gemacht? Was habe ich heute Neues gelernt oder erfolgreich bewältigt? Das kann dann zum Beispiel so aussehen.
Wofür ich heute besonders dankbar bin, ist dass…
• mich eine alte Freundin über Facebook wiedergefunden hat
• die Bauarbeiten beim Ausbau unseres Seminarraums so gut vorangekommen sind
• ich den ganzen Tag trotz des grauen Wetters gute Laune hatte
• mir dieser Blogbeitrag ganz leicht aus der Feder geflossen ist
• die erste Ausbildungsgruppe hier auf der Engelsfarm so toll gelaufen ist und sich alle so wohl gefühlt haben
• …
Jetzt Sie!
Noch mal zusammengefasst:
Was es Ihnen Gutes bringt, dankbar zu sein
• Je mehr Sie dankbar sind, desto mehr ist Ihr Gehirn auf Glück und Erfolg ausgerichtet und zieht es dadurch an
• Durch Dankbarkeit werden Sie „automatisch“ glücklicher, entspannter und ein netterer Mensch
• Probleme und unangenehme Zeitgenossen, können Sie sie als Chancen für Wachstum und Entwicklung sehen
• Durch Dankelisten lenken Sie die Aufmerksamkeit auf das Gute in Ihrem Leben, auch wenn noch nicht alles perfekt ist
• Durch die veränderte Wahrnehmung, bekommen Sie die Zeichen vom Universum besser mit
• Um das Dankbarkeitsempfinden zu trainieren, genügt es, einmal eine Liste für das Gute der Vergangenheit zu schreiben, eine Liste für das Gute in der Gegenwart und eine (kurze) Dankeliste für jeden einzelnen Tag oder jede Woche
• Fazit: Danke sagen, kleiner Aufwand, große Wirkung
Durch gefühlte Dankbarkeit, laden Sie das Leben Ihrer Träume förmlich zu sich ein. Da sich Ihre Ausstrahlung verändert, werden die Menschen Sie noch lieber unterstützen und noch mehr Türen werden sich für Sie öffnen. Geht gar nicht anders. Ausprobieren lohnt sich.
Danke fürs Lesen :o)
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Alles Liebe und bis bald
Angelika Gulder